Mit SEO gegen die Übermacht der OTA?

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Online Travel Agencies (OTA, Buchungsportale): Booking.com und Co. soll man mit starkem SEO die Stirn bieten. Drastische Worte bei der Beschreibung der Praktiken der OTA findet Christian Tegischer von der ICC Werbeagentur in Innsbruck. Eine Mitgliedschaft bei Booking-Portalen müsse nicht sein, schreibt er in einer Medienmitteilung. Es sei effektiver, in gute Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu investieren. Zitat Christian Tegischer: "Bei Online-Portalen wie Booking.com oder HolidayCheck dabei zu sein, ist nur auf den ersten Blick ein Gewinn für Touristiker. Viele Hoteliers wissen nicht, dass sie dabei ihre Seele verkaufen. Mit der Mitgliedschaft bei solchen Portalen gibt man ihnen (Anm. d.Red.: den Portalen) immer auch das Recht, mit dem eigenen Namen bzw. der eigenen Marke Werbung zu machen - und das finanziert man fleißig mit".
Tegischers Aussage gibt leider nur die halbe Wahrheit wieder. Schön wärs, wenn man das Problem mit SEO aus der Welt schaffen könnte. Gäste haben auf den Buchungsportalen wie Booking.com einen schnellen Preisvergleich und Überblick über die verfügbaren Hotelzimmer des Reiseziels, sortiert nach Lage, Ausstattung und besonderen Leistungen des Hotels. Die professionelle Software, die übersichtliche Darstellung, nach Preiskategorien sortiert, und dies auf allen Devices (PC,Tablet, Smartphone) - das ist es in Tat und Wahrheit, was Buchungsportale für Kunden so attraktiv macht. Die gebeutelte Hotellerie muss demnach gleich mit zwei Phänomenen fertig werden: Erstens mit der Verschärfung des Wettbewerbs durch Preisvergleiche und zweitens mit der empfindlichen Schmälerung der Gewinnmarge, da dem Hotel durch die Buchung bei Online-Plattformen hohe Provisionen erwachsen. Zur Medienmitteilung...

 

Christian Tegischer nimmt zum obigen artichox-Kommentar wie folgt Stellung:

"Ich möchte wie folgt darauf antworten:
 
Es stimmt schon, dass Gäste auf Buchungsportalen in einem Überblick Preisvergleiche vorfinden. Im Städtetourismus mag das sogar einen Sinn machen, aber nicht im Ferientourismus. Dort sollten wir nicht nur die Stadt, Region bzw. Ort in den Vordergrund stellen (so wie es im Städtetourismus der Fall ist), sondern die Leidenschaft und das Ziel, dem Gast einen schönen, erholsamen und angenehmen Urlaub zu ermöglichen.
Es ist nicht jedes Hotel in einem Ort gleich. Hotels spezialisieren sich, bieten unterschiedliche Schwerpunkte an (z.B.: Wellness, Familienurlaub, geführte Wanderungen ect...) und arbeiten mit Leidenschaft an der Zufriedenheit des Gastes. Diese Leidenschaft und dieses Engagement kann man mit aktiver Suchmaschinenoptimierung (SEO) nach "außen" tragen (z.B.: Wellnesshotel mit Massagen, familienfreundliches Hotel, Urlaub mit Kind, Hotel mit geführter Wanderung ect.) und somit dem potentiellen Gast auf einer anderen Ebene begegnen - statt lediglich über Preis und dem Ort.
Durch Onlinebuchungsportale verlieren diese Hotels ihre Identität und das führt langfristig zu einem "Ausverkauf" der touristischen Seele. Wir züchten uns mit solchen Buchungsportalen künstlich und auf Kosten der Leidenschaft und Phantasie einen "Billig-Discountladen", der ohne Herz und ohne Seele an den Kunden herantritt. Unabhängig von den Provisionen, die das Hotel noch bezahlen muss. 
Was die Darstellung der Hotelwebseiten betrifft, stimme ich Ihnen zu. Da muss bei einigen Betrieben ein Umdenken stattfinden. Viele Hotels haben dies bereits erkannt und ihre Webseite für mobile Endgeräte optimiert. 
Buchungen und Anfragen über mobile Endgeräte (Tablet, Smarthone) werden weiter ansteigen und wer da nicht ebenso mit Leidenschaft und Weitblick agiert, wird am Ende des Tages alleine in seinem Hotelpool schwimmen. 
 
Christian Tegischer
COO
ICC Werbeagentur 

phone: +43 502210-223
fax: +43 502210-329
mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
web: www.icc.at

 

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