Aussengastronomie: Nachtlärm wird mancherorts zum Problem

Gastronomie
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Überall in Stadtzentren bietet sich das gleiche Bild:  Gastwirte stellen Tische und Stühle nach draußen und freuen sich über ihre Gäste. „Die Leute wollen einfach draußen sitzen, das ist der neue Lifestyle“, sagen Fachleute.
Dabei sei die Außengastronomie kein Zusatzgeschäft: „Die Gäste, die sonst drinnen sind, sitzen jetzt draußen. Der Umsatz wird nur verlagert“, heisst es etwa beim Dehoga. Andererseits kann sich kaum noch ein Restaurant leisten, draußen keine Sitzgelegenheiten anzubieten: Die Konkurrenz ist groß, das Freiluftangebot wird bevorzugt. Wer keine Terrasse hat, hat in den Sommermonaten das Nachsehen. Vielerorts wird jedoch der Nachtlärm zum Problem. Mehr...

Papierkrieg, Baubewilligungs-Verfahren, hohe Kosten. Geschafft! Endlich kann es losgehen, denkt der optimistische Gastronom. Tische, Stühle und Sonnenschirme nach Vorschrift des städtischen Reglements sind aufgestellt - jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Bevor es soweit ist, langen die Behörden ordentlich zu. So kostet etwa in der Stadt Zürich die (seit 2008 gemäss Bundesgerichtsentscheid obligatorische) Baubewilligung rund 5000 Franken. Einerlei, ob es sich nur um ein paar Tische oder um ein grosses Boulevard-Café handelt.
Manche kritisieren diese Praxis scharf. Dieses Vorgehen sei äusserst kleinlich und ziehe den Wirten viel Geld aus der Tasche. Wer sich entschliesst, ein Boulevardcafé einzurichten oder zu vergrössern, engagiert meist einen Architekten, der sich mit der Prozedur auskennt. Dieser muss Baupläne und Formulare sowie ein Lärmgutachten eines konzessionierten Ingenieurs einreichen: «Das allein kostet 2500 Franken und macht die Hälfte der Bewilligungskosten aus», sagt der Zürcher Architekt  Ueli Ramp. Auch wer an seinem Kiosk Hotdogs verkaufe und ein rundes Stehtischchen mit Stuhl hinstellen möchte, muss mit einem Bewilligungsbetrag in dieser Höhe rechnen, schätzt Ramp. Die Krux dabei: Wer sich nicht um Aussenplätze bemüht, geht erst recht leer aus! Denn nichts fürchten Wirte  ohne Aussengastronomie mehr als laue Sommerabende - dann nämlich zieht es eine immer mobilere und vermehrt situativ entscheidende Kundschaft  nach draussen.

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