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Kommentar: Pinsa - sie kam aus dem Nichts

Gastronomie
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  von artichox-Chefredakteur Christian Meyer - aktualisiert
26.08.2023|Plötzlich ist sie wieder da, wie aus dem Nichts, die vermutlich bereits im alten Rom bekannte italienische Pinsa (siehe unten).  Am Zürcher Hardplatz wagte sich schon vor der Pandemie (mit Corona-bedingtem Unterbruch) die erste "Pinseria" an den Start (auf Titel wischen/klicken) 

(Forts.) Inzwischen mischen allein in Zürich eine Handvoll Startups  im Segment Pinsa mit. In Bern darf das Ragazzi di Berna auf eine wachsende Kundschaft zählen, nicht zuletzt durch gut besuchter Quiz-Abende. Was ist Pinsa? Ein beispielsweise mit Prosciutto, Parmesan, getrockneten Tomaten, Oliven oder auch mit gartenfrischen Zutaten belegter Sauerteigfladen, der direkt aus dem Ofen auf den Tisch kommt. Selbst nicht gerade typisch italienische Zutaten, wie  Rauchlachs, Chorizo und konfierte Zwiebeln scheinen Gästen zu schmecken. Das Prinzip: Erst backen, dann belegen - im Gegensatz zur Pizza.
Warum hat sich beispielsweise die gebeutelte Vapiano -Kette zum Neustart für die Pinsa entschieden?  Das Konzept beinhaltet mindestens zwei wichtige Elemente für den Geschäftserfolg. Wie bei einer traditionellen Pizzeria liegt das "One-Food-Wonder" in der Luft - also: vorne grosse Show, hinter den Kulissen System. Das heisst: grosse, "hochstaplerische" Karte/Tafel mit vielen Variationen wie in der Pizzeria. Einmal mit, einmal ohne Rucola, einmal mit, einmal ohne Pilzchen. Einmal mit, einmal ohne Oliven. Oder Knoblauch.  Et cetera. Das Grundmodell bleibt stets gleich. Zweitens: Eine "Pinseria" kann man hybrid auslegen.  Das heisst: Nicht nur mittags und abends, sondern auch am Morgen und am Nachmittag kann ein attraktives Angebot bereitgestellt werden, um die Kapazitäten bestmöglich auszulasten. Beispielsweise mit erstklassigem Kaffee am Morgen oder Eis/Gelato am Nachmittag. Man weiss ja: Stillstehende Produktionsanlagen sind jedem Fabrikherrn ein Gräuel - leere oder halbleere Lokale während Stunden sind indessen in der Gastronomie die Regel. Und keiner stört sich daran.
War ja immer so. Gestern. Doch in Zukunft wird es anders laufen. Die Personal-Fix- und Warenkosten sind einfach zu hoch. Bestes Beispiel: Starbucks. Während der Öffnungszeiten herrscht stets Betrieb. Bei abnehmenden Frequenzen wird je nach Lage geschlossen.  Nehmen Sie auch die Pinseria am Züricher Hardplatz  unter die Lupe. Wer künftig überleben will, muss sich ein ähnliches Konzept zulegen. Wobei nicht Abkupfern, sondern Kreativität angesagt ist. Es gibt indessen immer Ausnahmen von der "One-Hit"-Regel: Traditionsbetriebe, Grand Restaurants und Grand Hotels. Letztere können oft  "quersubventionieren"  (immer bei regulärem, erfolgreichem Betrieb). Darauf weisen wir immer wieder hin. Siehe weitere Kommentare auf artichox. Mehr...

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Frühere Nachrichten...

01.09.2023|aktualisiert|"Una storiella" - zu deutsch Product Story Telling, die viele erfolgreiche Unternehmen anwenden, um Kampagnen zu lancieren. Plötzlich ist sie da, wie aus dem Nichts, die Pinsa. Dabei soll der mit kalten Zutaten belegte, während Stunden gereifte Sauerteigfladen bereits im alten Rom eine wichtige Rolle in der Ernährung gespielt haben. Wieder mal die alten Römer! Das erzählen zumindest jene, die der Pinsa zum Durchbruch verhelfen wollen, behaupten inzwischen böse Zungen. "Se non è vero, e ben trovato" - wenn es nicht wahr ist, so ist es gut erfunden. Doch es ist absolut plausibel. Schon Apicius hat über ähnliche Zubereitungen geschrieben.
Also: Was war zuerst, die Pizza oder die Pinsa? Einiges spricht dafür, dass die Pinsa die Vorläuferin der Pizza ist: Eine variierende Mehlmischung, mitunter auch mit Reismehl,  von grob bis fein, wie sie die  Vorratskammer gerade hergibt und der oft tagelang reifende Sauerteig, mit dem man auch "Urbrot" herstellt.  Mehr...

Zürich/ Das Marktgasse Hotel lanciert ein neues Konzept mit Take-out und Delivery: Delish - La Pinseria. Serviert werden italienische Pinsa. Pinsa? Nicht zu verwechseln mit Pizza - eine Pinsa wird zuerst gebacken und anschliessend mit Zutaten wie Käse, Tomaten und Rohschinken belegt. Mehr...

 

"La felicita" - nicht etwa in Rom, sondern in Paris. Die XXL-Trattoria mit 1200 Plätzen macht gegenwärtig Furore in der Seine-Metropole. Mehr...

 

 

 

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