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Sat, May

Schweiz/Finanzordnung 2021: Historische Chance vertan

Gastronomie
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Kommentar von artichox-Chefredakteur Christian Meyer
MWST/Abstimmung von 4. März 2018. Die Schweizer Stimmbürger haben am Sonntag mit 84,1 Prozent Ja gesagt zur neuen Finanzordnung 2021. Die Verfassungsgrundlage zur Erhebung von direkter Bundessteuer und Mehrwertsteuer (MWST) wird damit bis Ende 2035 verlängert. Bis Ende 2035!(wischen/klicken)

Und kurz vor der Abstimmung, am Freitag, den 2. März, liess Sozialminister Berset verkünden, wie er die Mehrkosten der nächsten AHV-Revision künftig finanzieren will. Nämlich über die Mehrwertsteuer. Mit maximal 1,7 Prozentpunkten. Man beachte den Zeitpunkt der Verlautbarung. Wohlweislich hielt Berset mit seiner Absicht bis kurz vor der Abstimmung hinter dem Berg, um Mehrwertsteuergegnern nicht zusätzliche Munition zu liefern. Selbst wenn Bersets Plan bei Links und Rechts auf Kritik stossen wird - irgendwo wird man sich finden und einen vorläufigen Kompromiss aushandeln. Um ein paar Jahre später wieder darauf zurückzukommen. Den Gastgewerblern dürfte es spätestens jetzt dämmern, welche Schwierigkeiten die künftigen Umsatzsteuererhöhungen der gebeutelten Branche bringen werden. Allen Warnungen zum Trotz: Vermutlich haben die meisten Hoteliers und Gastronomen gegen ihre Interessen für die neue Finanzordnung gestimmt, den Empfehlungen der Berufsverbände folgend. Dabei gehört die höchst ungerechte MWST längst abgeschafft (s.unten).
Unterschriftensammlung auf Tischsets im Restaurant: Das waren noch Zeiten. Ältere Semester erinnern sich, was einst ein politisches Schwergewicht quasi im Alleingang bewirkte. Es war der ehemalige Walliser Politiker und Gastrosuisse-Zentralpräsident Pierre Moren, der in den Sechzigerjahren die erste Schweizer MWST-Einführung bodigte.

Mehrwertsteuer: Leerlauf, Betrug und Milliardenschäden durch Karusselgeschäfte, ständig neue Ungerechtigkeiten und unlogische Abgrenzungen (Beispiel Take-away), Büro-Fronarbeit für Gewerbler und Kleinunternehmer -  wir brauchen nicht zwei Steuersysteme. Jetzt erst recht: Mehrwertsteuer abschaffen! Mehr...

Finanzordnung 2021: Das Nein-Komitee. Mehr...

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Frühere Nachrichten...

Abstimmung vom 4. März 2018. Das jüngste Manöver (s.unten) wirft wieder mal ein Schlaglicht auf das absurde Theater Mehrwertsteuer. Diese ungerechte Abgabe müsste besonders von Hoteliers, Gastronomen und Gewerbetreibenden mit allen Mitteln bekämpft werden. Mehr über die ungeliebte Mehrwertsteuer, die Kleinunternehmer zu Nachtschichten und Sonntagsarbeit im Home Office verknurrt ...
Doch der bürokratische Müssiggang soll weiter gehen. Mit der Abstimmung über die Finanzordnung 2021 will der Bund - möglichst ohne schlafende Hunde zu wecken - die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer und der direkten Bundessteuer bis 2035 sichern. Merke: Einmal eingeführte Steuern werden nahezu nie abgeschafft, eher werden sie umbenannt! Die direkte Bundessteuer hiess einst Wehrsteuer (für die Landesverteidigung 1940 eingeführt) und wurde 1983/84 kurzerhand in neuer Verpackung verkauft.  Mehr über die Abstimmung zur Finanzordnung 2021...

Mehrwertsteuer: Abschaffen. Mehr...

Finanzordnung 2021: Das Nein-Komitee. Mehr...

Der Berg hat wieder mal eine Maus geboren.  Riesenaufwand für fast nichts. Schweizer Mehrwertsteuer sinkt - als "Kollateralschaden" der Abstimmung vom 24. September 2017. Mehr...

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