Markthalle Bern: Das ist wohl das definitive Aus

Gastronomie
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Ein nostalgisches Bild: "Alte"Markthalle am Bubenbergplatz beim Berner Bahnhof (2013)

Die Elektronik-Kette Media-Markt wollte bereits im Sommer 2017 aus den Lokalitäten der ehemaligen Berner Markthalle ausziehen. Nach dem Rückzug der Einzelhandelskette Migros (siehe unten) bleibt der Media-Markt nun auf unbestimmte Zeit am Bubenbergplatz. Nur so viel ist sicher: Der Mietvertrag laufe bis 2024, liess Media-Markt-Chef Martin Rusterholz gemäss diversen Medien verlauten.

Unser Kommentar: Fachleute aus aller Welt pilgerten einst nach Bern, um die Markthalle zu besichtigen. Und dann das schmähliche Ende. Das war vor fünf Jahren. Kurze Zeit nach der Eröffnung (1997) wurde die Markthalle, ein buntes Gemisch von Restaurants, Ständen und kleinen Lebensmittelläden in ehemaligen Geschäfts- und Lagerräumen an zentraler Lage am Bubenbergplatz 9, zum äusserst beliebten Treffpunkt der Berner Ausgehszene, ja zu einer Institution - und auch zum Anziehungspunkt für die Fachwelt. 2013 ging die Erfolgsstory zum grossen Bedauern der Kundschaft zu Ende (siehe unten). Derweil feiern ähnliche Konzepte weltweit Erfolge. Etwa in New York, Berlin, Los Angeles und  Hamburg.
Man rechne, welche Ressourcenvernichtung am Bubenbergplatz 9 stattfand. Und dies in knapp zehn Jahren. Die Markthalle wurde in einem ersten Schritt für viel Geld umgebaut. Ein Dutzend Wirte und Inhaber von Lebensmittelläden investierten weitere Millionen Franken in Küchen, Kühlräume, Laden- und Restauranteinrichtungen. Ständig wurde renoviert und optimiert, dann kam der Total-Abbruch 2013. Erneuter Umbau. Der Media Markt zog mit Nebengeräuschen ein  - militante Martkhallen-Fans sorgten bei der Eröffnung für tumultartige Szenen vor dem Eingang. Media Markt installierte grosszügige Verkaufsflächen, eine weitere Millionen-Investition. Bringt die Elektronik-Kette das bisher schleppende Geschäft im Berner Stadtzentrum trotz Internet-Handel und Einkaufstourismus endlich zum Laufen? Wenn nein, droht wieder ein Riesenverlust. Vielleicht sind die Media-Markt-Chefs jedoch clever genug und richten einen Abholstützpunkt für Internetbestellungen ein.
Der Markthallen-Deal ist beileibe kein Einzellfall - nur besonders spektakulär. In Stadtzentren und in Einkaufstempeln werden aus den oben erwähnten Gründen (Internethandel und Einkaufstourismus) ständig Ladenflächen frei. Der Strukturwandel ist somit noch längst nicht abgeschlossen.

Migros zieht sich zurück. Migros Aare bricht ihr Umbauprojekt wegen "unüberbrückbarer Differenzen" bei der Übernahme des Mietvertrags von Media-Markt ab. Diese Übernahme habe sich zu einer verfahrenen Situation entwickelt, schrieb Einzelhändlerin Migros Aare in einer Mitteilung Anfang Mai 2018. Eine Einigung innert nützlicher Frist sei «nicht realistisch». Mehr...

 

Frühere Beiträge über die Markthalle Bern... ...

Der Schweizer Detailhandelsriese Migros startet eine gastronomische Grossoffensive. Migros hat 16 neue Gastroformate schützen lassen. Die Patentoffensive steht in Zusammenhang mit dem 8 Millionen Franken teuren Umbau der Berner Markthalle. Die neuen Gastro-Konzepte hat die Migros eigens für den Berner Konsumtempel geschaffen. Mehr...

Die neue Markthalle könnte bereits im Herbst 2018 ihre Pforten öffnen. Federführend als Mieter ist Migros: Acht Millionen Franken soll der Umbau kosten. Der einst sehr beliebte Treffpunkt der Berner soll zum Teil mit ehemaligen Mietern den Betrieb wieder aufnehmen, wobei grosse Fast-Food-Ketten wohl aussen vor bleiben dürften.

Der Grossverteiler Migros, genauer: die Migros-Genossenschaft Aare,  will die einmalige Atmosphäre der Markthalle beim Berner Bahnhof neu aufleben lassen und übernimmt die Lokalitäten als Mieter. Kurze Zeit nach der Eröffnung (1997) wurde die Makthalle, ein buntes Gemisch von Restaurants, Ständen und kleinen Lebensmittelläden in ehemaligen Geschäfts- und Lagerräumen an zentraler Lage am Bubenbergplatz 9 zum äusserst beliebten Treffpunkt der Berner Ausgehszene, ja zu einer Institution - und auch zum Anziehungspunkt für die Fachwelt. 2013 ging die Erfolgstory zum grossen Bedauern der Kundschaft zu Ende (s.unten). Der Elektronikhändler Media Markt zog ein, doch das Geschäft schien nicht zu florieren. Kurz, Media Markt zieht nach knapp zwei Jahren wieder aus. Die ehemaligen Markthallen-Mieter sind nun eingeladen, ihr Geschäft oder ihr Restaurant als Migros-Untermieter wieder zu eröffnen. Das Grossunternehmen (Einzelhandel, Belieferungsgrosshandel, Abholgrosshandel, Gastronomie, etc.) will jedoch gemäss Ankündigung im Hintergrund bleiben. Einige der früheren Mieter werden sich die Haare raufen, haben sie doch in der näheren Umgebung der ehemaligen Markthalle mit viel Aufwand ein neues Standbein errrichtet. Und nun werden sie vom Migros-Angebot auf dem falschen Fuss erwischt... Mehr...

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Markthallen-Mieter Media-Markt (Heimelektronik) bläst zum Rückzug. Mehr...

Die Meldung, wonach der Elektronikdiscounter Media Markt die Markthalle am Bubenbergplatz verlässt, hat in der Berner Beizenszene eingeschlagen wie eine Bombe. Offenbar ist die Einzelhandelskette Migros daran interessiert, die Lokalitäten zu übernehmen und Foodstände sowie diverse Lokale an Untermieter zu vergeben. Viele Gastronomen stellen sich also der Frage: Wäre dies ein Ort für mein Lokal? Doch ebenso viele zweifeln daran, dass die Migros die richtige Partnerin ist, um der Markthalle den alten Charme wieder einzuhauchen. Mehr...

Markthalle Bern. Die Berner Ausgehszene grollt immer noch: Das inzwischen geschlossene Markthallen-Konzept beim Hauptbahnhof hat nicht nur eine Menge Gäste angezogen, sondern auch in der Fachwelt Aufsehen erregt.  2013 setzten die Vermieter dem bunten Gemisch von Läden, Restaurants und Food-Ständen ein Ende und überliessen die Lokalität einem einzigen, zahlungskräftigen Mieter. Dabei lechzt die Kundschaft nach kulinarischen Hotspots, wie sie die Markthalle darstellte. Doch die Idee lebt in einigen europäischen Städten weiter. Inzwischen hat  "Eataly" in der Münchner Schrannenhalle die Pforten geöffnet, und in Wien ziehen zwei leidenschaftliche Feinschmecker ihr Ding durch. Mehr...

Deli -  jüdisch-amerikanische Tradition. Ganz im Stil von "Katz's" (s.unten)  gründen trendbewussten Gastronome Betriebe namens  „Maxie Eisen“ oder „Louis Pretty“. Sie sind eine echte Bereicherung der urbanen Szene, etwa in Frankfurt oder Berlin. In amerikanischen Städten gehören Delis, eine Mischung von Lebensmittelladen und Imbiss, längst zum Alltag. Nicht verhehlen wollen wir die Tatsache, dass manche Delis in US-Grossstädten ums Überleben kämpfen - die Konkurrenz der Hard Discounter ist einfach zu gross. Indessen nichts zu befürchten hat etwa eine Institutution wie Katz's Delicatessen in N.Y.C., bekannt aus dem Film "When Harry met Sally" (s.unten).  Delis bieten typische jüdische Spezialitäten an, wie Pastrami-Sandwich (mit gepökeltem, geräuchertem Rindfleisch)  oder "Lox on Bagel" (Räucherlachs in der Kringel). Mehr...

Berlin. Deli - diese Verpflegungsform hat in den USA längst Kultstatus. Man denke nur an "Katz's Delicatessen" in New York, Schauplatz der legendären Filmszene mit Meg Ryan und Billy Crystal in "When Harry Met Sally".  Bei einer Deli ("Delicatessen") handelt es sich um einen Feinkost-Laden mit integriertem Imbiss, manchmal mit, manchmal ohne  Bedienung. Übrigens: Bei Katz's spielt der Lebensmittelverkauf nur noch eine Nebenrolle  - der Tourismus-Hot-Spot ist heute vor allem ein Restaurant.  Nun kommt die Deli-Welle auch in Deutschland an. In Hamburg rollt als mediterrane Variante Eatalian Caffè&Cucina sein Konzept aus, und in Berlin-Kreuzberg sorgt jetzt das neue Louis Pretty für echtes Deli-Feeling. Für die Herstellung von Pastrami, einem essentiellen Bestandteil der jüdischer Küche in den USA, braucht es etliches Know-how. Dazu der waschechte New Yorker Küchenchef des  "Louis Pretty", Joey Pasarella: "Es ist viel Arbeit, ein vierwöchiger Pökelprozess. Danach wird eine Pfefferkruste darüber gezogen und das Fleisch anschließend einen halben Tag geräuchert, dann dampfgegart." Glücklicherweise haben sich erstklassige Fleischverarbeitungsbetriebe der Sache angenommen. Mehr...

 The Eatalian Caffeè e Cucina, Hamburg. Deli - diese Verpflegungsform hat in den USA längst Kultstatus. Nun rollt die Deli-Welle auch in Deutschland an. Die neue Hamburger Deli-Kette mit mediterranem Einschlag, "The Eatalian", plant Eröffnungen am  laufenden Band. Kürzlich wurde der vierte Laden im Stadtteil Eppendorf eröffnet. Die Macher planen weitere Fililalen, sowohl in Hamburg als auch anderswo. Die Gründer weisen darauf hin, dass sich ihr Konzept durch frisch zubereitetes Essen ohne lange Wartezeiten in entspannter, urbaner Atmosphäre auszeichne. Tatsächlich präsentiert sich The Eatalian als Mischung aus Coffeeshop und italienischem Delikatessen-Laden. Die Einrichtung macht Anleihen an Delis in New York oder London, die hausgemachten mediterranen Speisen und der „Caffè“ sind Botschafter der italienischen Genusskultur. Kaffeespezialitäten, belegte Panini und Focaccia, Pizza, Pasta und Salate,  alles frisch vor den Augen der Gäste zubereitet, bilden das Kernangebot. Beverage: Softdrinks, Säfte, Bier und Wein.  Für die neue Kette stehen die Zeichen auf schnelle Expansion. In den nächsten fünf Jahren wollen die Gründer Anil Sundri und Jörg Weber zehn bis 15 "Eatalians" in Hamburg einrichten. Geschäftsführer und Gesellschafter Anil Sundri arbeitete lange für Burger King und Balzac Coffee, am Konzept arbeitete Jörg Weber (Unternehmensberatung "object") maßgeblich mit. Mehr...

 "The Eatalian" Hamburg: Das Coffee Shop/Deli-Konzept trifft den Nerv des urbanen Publikums. Mit dem kürzlich eröffneten Standort im Szene-Stadtteil Eppendorf baut die neue Fast-Casual-Kette nach US-Vorbild von Anil Sundri und Jörg Weber ihre Markstellung in beachtlichem Tempo aus. Mehr...

 

 

 

 

 


 
(Legendäres "Katz's Delicatessen" in New York)

 

 

 

 

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