12
Sun, May

Ukraine: Helfen - bloss wie?

Web
Typography

  Blau-Gelb: Diese Farben symbolisieren die Fruchtbarkeit der Ukraine.
23.02.2024|aktualisiert|Ein zaudernder Westen, ein Hin und Her. Unsinnige Fragen um «erlaubte» Lieferung von Waffen und Hilfsgütern erschweren die Lage des geschundenen Landes, das von einem Machthaber vom Schlage Hitlers bedroht wird. Es ist angesichts der Verbrechen an der ukrainischen Bevölkerung unerträglich, wie Politiker lavieren, sich durch Drohungen einschüchtern lassen und wichtige Entscheide vor sich her schieben. Wer A sagt, muss auch B sagen! So wie es die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen mutig verkündet.

Zum Kommentar: auf Titel wischen/klicken

Am 21.02.2022 kündete der Kreml-Chef den Überfall auf die Ukraine an - viele schüttelten ungläubig den Kopf, obwohl der Truppenaufmarsch mit einem Heer von Tausenden Soldaten an der ukrainischen Grenze schon vor Monaten begann. Und es war blutiger Ernst, schon Stunden später schlugen die Russen zu.  Die Absicht war damals klar - mit dem Angriff auf Kiew sollte die Regierung sofort ausgeschaltet werden. Das ging bekanntlich gründlich daneben und endete mit einem vorläufigen Rückzug der russischen Truppen.  Und jetzt, nach zwei Jahren Terror, Verwüstung, Vernichtung, Verschleppung von Kindern? Wann kommt der Frieden? Wie lange müssen wir uns die Propaganda aus dem Kreml (und auch aus Kiew) noch anhören?

Der Kommentar von artichox-Chefredakteur Christian Meyer (aktualisiert)

Passt: Die Bezeichnung "Zar"  für russische Herrscher soll gemäss Sprachforschern vom römischen Feldherrn Cäsar stammen.  Rückblende ins Jahr 58 vor Christus, nach unserer Zeitrechnung vor 1966 Jahren. Was bewog jenen bekannten Kriegsherrn des Alten Roms, Gaius Julius Cäsar (ca. 100 - 54 v. Ch.), Provinzen Mittel- und Südeuropas anzugreifen, auszuplündern, zu besetzen, zu unterwerfen und zu versklaven? Verwüstet wurden unter Cäsar Gallien, Teile Germaniens, Belgiens und Britanniens; nebenbei noch Helvetien sowie weitere marginale Gebiete. Soweit durch Originaltexte und wissenschaftliche Arbeiten bekannt und zweifelsfrei belegt.
Das waren die Beweggründe des damaligen Eroberers: Gier nach Macht, nach fruchtbaren Territorien und Reichtum, imperialer Grössenwahn und Vertrauen in die eigenen starken, durch Bevölkerungswachstum ständig wachsenden militärischen Ressourcen. Gleichzeitig konnte die römische Führungsschicht dem Volk die wirtschaftliche Stärke und den Lebensstandard nur durch Kriegsbeute, geraubte Werte wie Goldschätze und den Zustrom ständig neuer, billiger Arbeitskräfte erhalten. Im Klartext: Das waren damals Sklaven aus den unterworfenen Gebieten, die unter brutalsten Bedingungen nach Rom geprügelt wurden. Vermutlich geschahen noch weit schlimmere Verbrechen an Kriegsopfern, besonders an weiblichen; doch darüber liegen keine verlässlichen Berichte vor.
Wir schreiben das Jahr 2024. Menschheitsgeschichte ist Kriegsgeschichte, sagt man. Was hat sich in den nahezu 2000 Jahren seit Roms Beutezügen im menschlichen Verhalten geändert?
Es ist niederschmetternd. Im vorliegenden Fall leider nicht viel.
Liebe Pazifisten und Armeegegner, es ist richtig, weiterhin an das Gute im Menschen zu glauben, wachsam und wehrhaft bleiben ist trotzdem ein Muss. Merkt euch: Zwischen  den Beweggründen der Aggressionen Cäsars und Putins gibt es verdächtige Parallelen. Selbstverständlich hat der Ukraine-Konflikt eine andere Vorgeschichte. Namentlich jene von Stalins Holodomor (Zerstörung von Ernten und der Agrarinfrastruktur zwecks Aushungerung der Bevölkerung) und der darauf folgenden Nazi-Kollaboration der Ukrainer im Zweiten Weltkrieg. Und abgesehen von der Zuwanderung von Russen in der Ostukraine: Während der kommunistischen Ära hat die damalige UdSSR massiv in das vom Klima begünstigten, fruchtbaren, von moderaten Temperaturen und Bodenschätzen gesegneten Land investiert. Folge: Die Sowjetunion erlitt nach dem Zusammenbruch und dem Zerfall des einstigen Riesenreiches Milliardenausfälle. Schwerindustrie, Kraftwerke, Investitionen in den Agrarsektor - diesen Prestige- und Machtverlust hat der Kreml-"Zar" nie weggesteckt.
(c)2024 Christian Meyer

127_20240129
193_20240223

221_20240227

13.07.2023|Cuisine sans frontières|Frieden schaffen mit dem Kochtopf? Der umtriebige Küchenmeister David Höner hat mit seiner Organisation weltweit schon manche Kriegsparteien und Todfeinde zusammen gebracht, um ins Gespräch zu kommen. Ob es in der Ukraine gelingt? Das steht noch in den Sternen. Mehr...

 

Frühere Nachrichten....

 (Kiew am 24.02.2022) Jetzt erhält der Kriegsverbrecher auch noch einen Spitznamen, werden Sie denken. "Putler"  nennen  Gegner den russischen Machthaber (wischen/klicken)

 

♣Putler? Ein Zusammenzug von Putin und Hitler, das ist jedem Leser sofort klar.  Wäre "Putini" (Putin und Mussolini) nicht passender? Tatsächlich, meint sinngemäss der Ökonom, Soziologe und Putin-Kenner  Wladislaw Inosemzew.
Seine Erklärung: Die historische Analogie stimmt nicht, Putin ist kein Nazi. Dafür erfüllt er mustergültig den Katalog dessen, was Faschismus ausmacht. Mehr auf NZZ, (kostenlos, mit Registrierung)

 Frühere Nachrichten...

Überfall auf die Ukraine. "Auch das noch", denken wir alle angesichts der abflauenden Pandemie. Sicherlich wird es durch den Ukraine-Konflikt Folgen für den Tourismus in der Schweiz und in Europa geben. Mehr...

Kiew/Moskau. Harte Zeiten während der Pandemie hatten wir, es könnten noch härtere folgen. Sind es bloss Gerüchte? Kriegspropaganda? Falls dies stimmt, müssen wir uns in Europa definitiv darauf einstellen, dass die Karten neu gemischt werden: Putin soll seinen tschetschenischen Schergen die Ermordung des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Selenskyj befohlen haben. Ein Attentat sei indessen in der Nacht auf Mittwoch (02.03.) vereitelt worden, teilen ukrainische Mediendienste mit. Mehr...

Kiew/Moskau. Harte Zeiten während der Pandemie hatten wir, es könnten noch härtere folgen. Vorerst übernimmt die Schweiz die Sanktionen der EU gegen Russland: Visa-Erleichterungen suspendiert, diverse russische Vermögen eingefroren. Mehr...

Kommentar vom 28.02.2022 von artichox-Chefredakteur Christian Meyer
Der Annexion der Ukraine durch Russland steht bevor: Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn der Bürgermeister von Kiew, Ex-Box-Weltmeister Vitali Klitschko, vor laufender Kamera beinahe in Tränen ausbricht?  (auf Bild klicken/wischen)
Das wirft ein Schlaglicht auf die kommenden Tage und Stunden. Den Ukrainern stehen wohl schreckliche Zeiten bevor. Droht ihnen nach den  gescheiterten Friedensverhandlungen vom Montag (28.02.) das von Putin angekündigte "Schlachtfeld"?  Das melden diverse Quellen: Nicht nur ein riesiger Heeresverband, sondern auch  Putins Söldner der Wagner-"Sicherheitskräfte"  und tschetschenische Schergen marschieren in die Ukraine ein. Wir fühlen uns angesichts der brutalen, unmenschlichen Aggression wie gelähmt. Wer mag jetzt noch an das Tagesgeschäft denken? Mehr...

Frühere Nachrichten...

Ukraine-Einmarsch: Ist dies wirklich das richtige Zeichen? Ein Restaurant-Manager in D-Baden-Württemberg verwehrt Gästen mit russischem Pass den Einlass. Mehr...

  Kommentar von artichox-Chefredakteur Christian Meyer vom 26.02.2020. |

Irgendwie friedlich und fast überirdisch schön - so präsentiert sich unser Planet aus dem Weltall (Bild NASA). Menschen in Kiew, die jetzt gerade, in diesen Stunden,  nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, in U-Bahn-Schächten Schutz vor Raketen und gnadenlosen Kämpfern suchen, müsste dies wie blanker Hohn vorkommen.
Diese Geflüchteten müssen der hässlichen Fratze des Krieges ins Gesicht sehen. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Doch ebenso der russischen Bevölkerung, die Putins Aggression ablehnt, und die nicht hinter dem skrupellosen Machthaber Russlands steht. Die Reaktion wird nicht ausbleiben. Besonders die einfachen Menschen werden unter den Sanktionen des Westens leiden. Russland wird in diesen Stunden teilweise vom internationalen Bankensystem SWIFT abgehängt. Das könnte einen Cyberkrieg auslösen. Treffen Sie als Verantwortliche sämtliche Vorsichtsmassnahmen, um Ihre ITC-Infrastruktur besser zu sichern. Mehr über SWIFT bei SRF News...

  Kiew, 24.02.2022

 

 

 

 

 
 
 

 

 

HINWEIS

Diese Webseite verwendet neben technisch notwendigen Cookies auch solche, deren Zweck, die Analyse von Websitezugriffen oder die Personalisierung Ihrer Nutzererfahrung ist.