CH/MWST: Sondersatz-Verlängerung beschlossen

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Bern, 31. Mai 2017/Das Steuerprivileg für Hotels wird um zehn Jahre bis 2027 verlängert. Der Nationalrat ist am Mittwoch stillschweigend auf die Linie des Ständerats eingeschwenkt. Das Geschäft ist damit unter Dach und Fach - und bereit für die Schlussabstimmung. Mehr bei cash.ch...

Bern, 31. Mai 2017/MWST-Debatte: Nationalrat Andrea Caroni bemängelt "Giesskannenprinzip" - Berghotels sollten gezielt gefördert werden -  die wichtigsten Voten der Debatte: nzz.ch...

Dauerärgernis Mehrwertsteuer abschaffen! Siehe unten.

Frühere Beiträge zu Mehrwertsteuer...

Bern/Nationalrat: MWST-Debatte. Rund die Hälfte aller Logiernächte in Schweizer Hotels werden durch ausländische Gäste generiert. Unverständlich, wie stümperhaft die meisten unserer Branchenvertreter mit diesem schlagenden Argument umgehen: Diese Umsätze sind demnach nach der Steuerlogik wie Exporte zu behandeln, sind also von der Umsatzsteuer zu befreien. Man kann es nur ständig wiederholen. Seit Jahren muss sich die Hotellerie in den Räten immer wieder dieselben Vorwürfe anhören, die auch während  der Sondersession 2017 (2. bis 4. Mai) im Nationalrat fielen. Es herrsche "Ungleichbehandlung" gegenüber anderen Branchen, man solle die Innovation statt veraltete Strukturen in der Hotellerie und im Tourismus  fördern, etc., etc.. Immerhin erinnerte in der Debatte ausgerechnet eine Vertreterin der Industrie, nämlich die SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, in ihrem Votum an die durch ausländische Gäste erzielten Umsätze. Gemäss BFS generierten Ausländer in den letzten Jahren bis zu 55 Prozent der Logiereinnahmen. Wäre Rudolf Strahm noch Nationalrat, hätte er die Aussage kaum unkommentiert stehenlassen. 1996 jedenfalls zerzauste der Sozialdemokrat (Zitat NZZ) just dieses Argument mit dem Hinweis, dass Exportwaren an der Grenze zwar von der Schweizer Mehrwertsteuer befreit würden – aber bloss, um «auf der anderen Seite der Grenze gleich wieder belastet» zu werden, und zwar zu den dort geltenden Mehrwertsteuersätzen. Wir sagen es ja: Eine absurde, unlogische Steuer (s. auch unten, Mehrwertsteuer abschaffen). Item.
Zurück zur Sondersession im Mai 2017. Schweizer Beherbergungsbetriebe sollen auch in Zukunft weniger Mehrwertsteuer zahlen als andere Betriebe, und dies vorerst um zehn Jahre. Der Nationalrat hat in der  Sondersession beschlossen, den Sondersatz von 3,8 Prozent gesetztlich zu verankern. Die Hoteliers "begrüssen" den Entscheid. Das Geschäft geht nun an den Ständerat (s.auch unten). Mehr...

 

Bern:  Die Wirtschaftskommission des Ständerates empfiehlt mit 9 zu 4 Stimmen eine Verlängerung des Sondersatzes für Hotellerie,  lehnt aber die gesetzliche Verankerung ab. Dieser MWST-Satz soll nicht dauerhaft im Gesetz verankert, sondern um zehn Jahre bis 2027 verlängert werden. Die Kommissionminderheit indessen möchte den Sondersatz nur bis Ende 2020 verlängern. Der Nationalrat wird die Vorlage Anfang Mai 2017 in der Sondersession beraten, der Ständerat in der Sommersession. Auslöser war eine parlamentarische Initiative des Freiburger CVP-Nationalrats Dominique de Buman. Mit der Weiterführung des Sondersatzes hat sich auch der Bundesrat einverstanden gezeigt. Der Sondersatz für Beherbergungsleistungen war 2001 eingeführt worden. Seither hat das Parlament die Regelung fünfmal verlängert. Aktuell beträgt der Sondersatz 3,8%. Der Mehrwertsteuer-Normalsatz beträgt 8%, der reduzierte Satz 2,5%. Mehr...

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Bern: Der Schweizer Bundesrat will Weiterführung des Mehrwertsteuer-Sondersatzes für die Hotellerie bis 2027 unterstützen. Na, ja. Wenigstens dies. Mehr...

Abschaffen. Das ganze System Mehrwertsteuer krankt, ist ein bürokratisches Unding, das ständig Abgrenzungsprobleme und neue, absurde Ungerechtigkeiten hervorruft - und das abgeschafft gehört. Ausserdem werden EU-weit Betrügereien in dreistelliger Milliardenhöhe begangen (s.unten).  Den Ursprung der Umsatzsteuer im zweistelligen Prozentbereich muss man in Ländern suchen, in denen Steuerhinterziehung zum Alltag gehört.  Dort stellt die schwarze Kasse eines der wenigen Mittel des Individuums dar, um korrupten Regierungen Paroli zu bieten. In einem Land wie die Schweiz indessen ist das wahrheitsgetreue Ausfüllen der Steuererklärung immer noch Ehrensache. Die Umsatzsteuer, diese ungeliebte zusätzliche Steuer, hat undemokratische Züge und gehört definitiv nicht zu unserer Kultur. Die Umsatzsteuer wurde zudem in zahlreichen Ländern eingerichtet, weil sie der Regierung mehr Macht verleiht. Das gefiel auch Schweizer Politikern. Auch hierzulande kann nun die Classe Politique beliebig an der Steuerschraube drehen, die Sätze per Dekret festlegen - und schlimmstenfalls das Geld mit beiden Händen ausgeben. Wohlweislich wurde dies damals im Abstimmungskampf nie erwähnt. Ausserdem war es im Sinne der damaligen EU-Befürworter, die im Zuge des vorauseilenden Gehorsams die Angleichung an EU-Praktiken ermöglichen wollten. Jene, die jetzt an den verordneten Steuersätzen rütteln wollen, bleibt nur der zeitraubende und teure Initiativweg - siehe Gastrosuisse.
Die Forderung nach einer Abschaffung dieser zusätzlichen, komplizierten und ungerechten Abgabe hat vielleicht wieder eine Chance vor dem Volk. Bei Wegfall der Umsatzsteuer könnten die jährlich fehlenden rund 23 Milliarden Franken (Stand 2015) mit einer minimalen Abgabe im Promillebereich auf Finanztransaktionen mit Leichtigkeit hereingeholt werden.  Diese Abgabe wäre für die Akteure vernachlässigbar und würde im Gegensatz zur anlaufenden Steuerabschaffungsinitiative/"Mikrosteuer" den Finanzplatz Schweiz nicht schädigen.
Die Diskussion um die ungeliebte Mehrwertsteuer, welche besonders Wirte, Hoteliers, Handwerker, Gewerbetreibende, Klein- und Einzelunternehmer mit Extraschichten im Büro bestraft, muss demnach wieder aufgenommen werden. Es ist nicht Aufgabe des Bürgers, Steuern einzutreiben. Dies ist  Aufgabe des Staates. Ältere Semester erinnern sich: Das waren noch Zeiten, als in den 1970er Jahren politische Schwergewichte wie der ehemalige Gastrosuisse-Präsident Pierre Moren den ersten Versuch bodigten, das Mehrwertsteuer-Gesetz einzuführen. Zahlreiche Wirte beteiligten sich damals mit dem Auflegen von Tischsets an der Gäste-Unterschriftensammlung!

EU/Mehrwertsteuer: 170 Milliarden jährlich - und das ist nur die Spitze des Eisbergs.  Steuerschieber ergaunern gigantische Beträge durch sogenannte Karussell-Geschäfte. Die Schätzungen belaufen sich auf jährliche 170 Milliarden Euro. Auch die Schweiz ist betroffen. Informationen werden aber wohlweislich unter dem Deckel gehalten. Längst ist klar: Diese ungerechte und betrugsanfällige Steuer gehört abgeschafft. Ausserdem ist es nicht Aufgabe des Steuerpflichtigen, für den Staat den Steuereintreiber zu spielen (s.unten). Mehr...

Weitere Beiträge zu Mehrwertsteuer abschaffen! (s.auch unten) Mehr...

Im Grunde gehört sie abgeschafft, die unbeliebte Umsatzsteuer. Aber das sind schon mal gute Nachrichten:  Der befristete Mehrwertsteuer-Sondersatz für die Hotellerie soll dauerhaft ins Gesetz geschrieben werden. Das schlägt die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK) vor (7.11.2016). Sie hat die Vernehmlassung zu einer entsprechenden Gesetzesänderung eröffnet. Mehr...

Bern. Die ständerätliche Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) empfiehlt, ab 2018 den provisorischen Mehrwertsteuer-Sondersatz für die Beherbergungsbranche von 3,8 Prozent um weitere vier Jahre zu verlängern. Damit lehnt sie die parlamentarische Initiative de Buman ab, diesen Sondersatz definitiv zu verankern. Die seit zwanzig Jahren provisorische Regelung verhindere eine langfristige Planungssicherheit in der Beherbergungsbranche, da das Parlament alle vier Jahre über den Sondersatz neu befinden müsse, monieren die Branchenverbände Hotelleriesuisse und Gastrosuisse.  Die definitive gesetzliche Verankerung des Sondersatzes für Beherbergungsleistungen von 3.8 Prozent hätte für die Schweiz konstante und gleiche Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb gegenüber den europäischen Nachbarn geschaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Exportförderung für Tourismusleistungen geleistet, heisst es weiter in einer Stellungnahme.
25 von 28 europäischen Ländern wenden bereits ein solches System für die Beherbergungsbranche an. Da der provisorische Sondersatz in der Schweiz schon seit 1996 angewendet wird, entstünden auch keine Steuerausfälle. Durch das Nein der ständerätlichen Kommission geht das Geschäft zurück an die WAK des Nationalrats, die nun mit der Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs beginnt.(pd)

Mehrwertsteuer-Rückerstattungsbetrug geht europaweit in die Milliarden. Das kranke System gehört sofort abgeschafft, weil besonders Kleingewerbetreibende, Hoteliers und Gastronomen zu Arbeiten im Büro verdonnert werden, die eigentlich der Staat erledigen sollte (s. auch unten). Und: Nicht nur multinational agierende Firmen, sondern zunehmend auch Verbrecherorganisationen wie der "Daesh"/IS ergaunern mit Rückerstattungs-Manipulationen Riesensummen. Mehr...

Gastrosuisse gibt sich nach der Abstimmungsniederlage über die MWST kämpferisch: Spätestens bei der Behandlung des „Beherbergungssatzes“, der 2017 auslaufe, werde sich die Gelegenheit bieten, eine Lösung zu finden. Die Gastrosusuisse-Verantwortlichen gehen mit keinen Wort auf die Unklarheiten, Versäumnisse und Fehler  im Wahlkampf ein. So führten beispielsweise einzelne Exponenten des  Berufsverbandes das Argument ins Feld, die Wirte würden bei einer Annahme der Initiative die Preis senken. Das ist Unsinn. Erstens steht es Gastrosuisse nicht zu, in die Preisgestaltung seiner Mitglieder einzugreifen - und zweitens sind Preissenkungen aufgrund der schlechten Ertragslage vieler Restaurants ohnehin kein Thema. Solche Unaufrichtigkeiten wirkten im Abstimmungskampf kontraproduktiv und wurden vom Volk auch prompt bestraft - siehe Abstimmungsresultat. Mehr über die Gastrosuisse-Stellungnahme...

Handelszeitung bringt Medienecho: Unklare Vorlage - kein Verständnis für "neues Privileg für eine Branche, die hausgemachte Probleme hat". Mehr...

NZZ: Wirte erleiden Schiffbruch

 
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Schweiz sagt  Nein zur  Initiative «Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!». Das Schweizer Stimmvolk hat die Initiative «Schluss mit der MwSt-Diskriminierung im des Gastgewerbes» des Branchenverbands GastroSuisse am Sonntag klar abgelehnt. Bei der Besteuerung des Gastgewerbes bleibt damit alles beim Alten. Mehr...

Ständerat Hans Altherr (FDP) sowohl im Pro- als auch im Kontra-Lager! Mehr...

Zürich, Helvetiaplatz: Kunststoff-Riesenbratwurst soll für Mehrwertsteuer-Initiative werben. In einer kurzen Ansprache an die Medien erklärte Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer, dass bei einer Annahme der Initiative weder das Essen zu Hause teurer noch die Bundeskasse übermässig belastet würde. Stattdessen würde aber das Essen im Restaurant günstiger für die 2,5 Millionen Gäste, die sich täglich im Gastgewerbe verpflegen, da sie weniger Mehrwertsteuer zahlen müssten. Mehr über den Gastrosuisse-"Endspurt"...

Zweite SRG-Trendumfrage:  Abstimmungsgegner im Aufwind, aber noch viele Unentschlossene. Lager der Befürworter bei 41 Prozent - stabil wie bei der ersten Umfrage. Dies wird als atypisch gewertet. Ist eine Annahme der Initiative doch noch möglich?  Mehr...

Schweiz/die Fronten verhärten sich kurz vor der Abstimmung. Ein paar Tage vor der Volksabstimmung über die Reduktion der Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe (28.09.) packen die Initianten die Keule aus. Das überparteiliche Komitee für die Initiative «Schluss mit der Mehrwertsteuer-Diskriminierung des Gastgewerbes!" schaltet in der Presse Anzeigen mit dem Titel "So nicht, Frau Bundesrätin Widmer-Schlumpf!". Kritisiert wird der Auftritt der Finanzministerin im Schweizer Fernsehen: "in dieser Einmischung in eine laufende Abstimmungskampagne zur besten Fernsehzeit mit einer Sondersendung auf Kosten der Gebührenzahler hat Frau Widmer-Schlumpf verschiedene Falschaussagen gemacht und damit gedroht, dass Lebensmittel teurer werden. Das ist falsch!" Und weiter: Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel sei politisch gar nicht durchsetzbar. Das Parlament werde einer Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittelpreisen nie zustimmen. Das Komitee kündigt auch an, im Falle einer allfälligen Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes auf Lebensmitteln das Referendum zu ergreifen. Die Ankündigung im Inserat, dass das Essen im Restaurant für alle günstiger werde, hat einige Brisanz. Die Preisgestaltung obliegt bekanntlich immer noch dem Unternehmer, also dem einzelnen Wirt. Die Verbände können nur Empfehlungen herausgeben. Ebenfalls bekannt ist, dass zahlreiche Schweizer Gastronomiebetriebe ums Überleben kämpfen und Preiserhöhungen - je nach individuellen Kosten- und Ertragsverhältnissen - auch bei einer Mehrwertsteuersenkung nicht ausgeschlossen werden können. Mehr...

Der "Bund": "Der Konsument muss mithelfen, eine serbelnde Branche, die sich gegen die notwendige Gesundschrumpfung wehrt, durchzufüttern". So nicht, liebe Wirte

Was soll die Diskussion um die lästige Umsatzsteuer, die Kleinunternehmer zu Strafaufgaben im Büro verdonnert und ständig neue Ungerechtigkeiten schafft? Mehrwertsteuer abschaffen!

NZZ: Eine Senkung der Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe, wie von Gastrosuisse verlangt, würde die Bilanzen der Branche bei gleichbleibenden Preisen jährliche im Umfang von etwas mehr als 300 Millionen Franken entlasten. Mehr...

Schweiz. Der Meinungsstreit geht quer durch die Parteien. Die Nationalräte Hans Grunder (BDP)  und Ruedi Noser (FDP) kreuzen die Klingen. Mehr...

Schweiz/Argument der Gegner: Mehrwertsteuersenkung bringt Konsumenten wenig oder nichts. Mehr...

 

NZZ publiziert Artikel von Patrick Marty vom Detailhandel Schweiz (IG DHS mit Migros, Coop und weiteren grossen Einzelhändlern, siehe unten). Die Gastrosuisse-Initiative schaffe vor allem neue Ungerechtigkeiten: Konsumentinnen und Konsumenten würden schliesslich die Zeche für eine neue einseitige Bevorzugung des Gastgewerbes bezahlen. Der reduzierte Steuersatz für Lebensmittel müsste nach vorläufigen Berechnungen von 2,5 auf 3,8 Prozent angehoben werden. Mehr...

Streitgespräch: Argumente der Befürworter stossen auf taube Ohren. Die wöchentliche SRF-Sendung Arena widmete sich der kommenden Mehrwertsteuer-Abstimmung am 28. September. Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer ortet in der ungleichen Besteuerung zwischen Restaurant und Take-away ganz richtig eine Diskriminierung.  Er fordert eine Gleichbehandlung. Normalerweise sollte dies auch bei den Steuern der Fall sein. Im Gastgewerbe werde dies aber nicht angewendet. Seit Einführung der Mehrwertsteuer (MWST) werde das Gastgewerbe benachteiligt. Bundesrätin Widmer-Schlumpf verteidigte die unterschiedliche Besteuerung  mit den bekannten Argumenten: Wirte würden mehr Serviceleistungen erbringen als beispielsweise ein Take-Away-Betrieb. Deshalb käme der Normalsatz von 8 Prozent zur Anwendung, während für Take-Aways der reduzierte Satz für Nahrungsmittel, etc., von 2,5 Prozent gelte. Platzer versuchte, dieses Argument mit Beispielen aus dem Mode- und Möbelhandel zu entkräften: Einerlei, ob Möbel nach Hause geliefert, selbst abgeholt oder im Internet bestellt und selbst montiert würden, der Steuersatz bleibe gleich. Ebenso im Modehandel. Wer im Geschäft einkaufe oder sich das Kleidungsstück nach Hause liefern lasse, werde mit dem Normalsatz besteuert. Mehr...

 

Schweiz: Was heisst schon "Schluss mit der Diskriminierung" im Wortlaut der Gastrosuisse-Initiative? Das ganze System Mehrwertsteuer krankt, ist ein bürokratisches Unding, das ständig neue, absurde Ungerechtigkeiten hervorruft - und das abgeschafft gehört. Den Ursprung der Umsatzsteuer im zweistelligen Prozentbereich muss man in Ländern suchen, in denen Steuerhinterziehung zum Alltag gehört.  Dort stellt die schwarze Kasse eines der wenigen Mittel des Individuums dar, um  korrupten Regierungen Paroli zu bieten. In einem Land wie die Schweiz indessen ist das wahrheitsgetreue Ausfüllen der Steuererklärung immer noch Ehrensache. Die Umsatzsteuer, diese ungeliebte zusätzliche Steuer, hat undemokratische Züge und gehört definitiv nicht zu unserer Kultur. Die Umsatzsteuer wurde zudem in zahlreichen Ländern eingerichtet, weil sie der Regierung mehr Macht verleiht. Das gefiel auch Schweizer Politikern. Auch hierzuland kann nun die Classe Politique beliebig an der Steuerschraube drehen, die Sätze per Dekret festlegen - und schlimmstenfalls das Geld mit beiden Händen ausgeben. Wohlweislich wurde dies im Abstimmungskampf nie erwähnt. Ausserdem war es im Sinne der damaligen EU-Befürworter, die in einer Art vorauseilendem Gehorsam die Angleichung an EU-Praktiken ermöglichen wollten. Jene, die jetzt an den verordneten Steuersätzen rütteln wollen, bleibt nur der zeitraubende und teure Initiativweg - siehe Gastrosuisse. Die Forderung nach einer Abschaffung dieser zusätzlichen, komplizierten und ungerechten Abgabe hat indessen kaum eine Chance vor dem Volk.  Die Diskussion um diese ungeliebte Steuer, welche besonders Wirte, Hoteliers, Handwerker, Gewerbetreibende, Klein- und Einzelunternehmer mit Extraschichten im Büro bestraft, muss  trotzdem wieder aufgenommen werden. Ältere Semester erinnern sich: Das waren noch Zeiten, als in den Siebzigerjahren politische Schwergewichte wie der ehemalige Gastrosuisse-Präsident Pierre Moren den ersten Versuch bodigten, das  Mehrwertsteuer-Gesetz einzuführen. Zahlreiche Wirte beteiligten sich damals mit dem Auflegen von Tischsets an der Gäste-Unterschriftensammlung! Mehr über die Mehrwertsteuer bei der NZZ...

Mehrwertsteuer: Wirte vs Take-Away-Betreiber - Bericht von der Berner "Front". Mehr...

Gastrosuisse und Mehrwertsteuer, Umfrageresultate und die letzten News...

Robert Cramer (Grüne/GE): "Extrawurst für Wirte"

Ruedi Noser (FDP/ZH): "Im Restaurant wird das Essen nicht billiger, aber zu Hause wird es teurer"

Schweiz/Mehrwertsteuer-Initiative: Schlag unter die Gürtellinie. Was passiert mit den eingesparten Geldern? Von höchsten Stellen hört man, dass Gäste im Falle einer Mehrwertsteuersenkung für Restaurants kaum von Vorteilen profitieren würden. Auch  Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf  hat sich deutlich dazu geäussert. Entsprechende Aussagen wurden begierig von der Publikumspresse aufgenommen. In Deutschland wurden Hoteliers nach der Mehrwertsteuersenkung im Jahre 2010 mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Doch der Branchenverband Dehoga bewies anhand seiner Erhebungen, dass die Steuersenkungen den Tourismusstandort insgesamt stärken, einen bedeutenden Investitionsschub auslösen und damit die ganze Volkswirtschaft befeuern. Mehr...

Bayern: Wissenschaftlich gesicherte Daten belegen Auswirkungen der Umsatzsteuersenkung auf das Investitionsverhalten der bayerischen Beherbergungsbetriebe. Mehr...

Sind Wirte Jammerlappen? Zum Auftakt des offiziellen Starts der Gastrosuisse-Abstimmungskampagne zur Behebung der Ungerechtigkeiten bei den Mehrwertsteuersätzen zeigen die Medien nicht viel Mitgefühl für die Probleme der durch hohe Personalkosten, Nichtraucherschutz, Promillegrenze und durch die Konkurrenz von Fast-Foodern und Takes gebeutelten Branche.  Manche raten den Wirten locker  zu mehr Initiative und Entwicklung von einzigartigen Angeboten (USPs), statt dem Staat die Schuld in die Schuhe zu schieben - wobei: jeder Erfahrene weiss, dass gerade die Erarbeitung eines einzigartigen Konzeptes eine der grössten unternehmerischen Herausforderungen darstellt!  Mehr über die Wirte und das grosse Jammern...

Gastrosuisse und Mehrwertsteuer, die letzten News...

Jetzt wird es eng für die Gastrosuisse-Initiative: Medien wie das populäre Blatt "Blick" nehmen die Aussage von Bundesrätin Widmer-Schlumpf auf und behaupten, dass Wirte im Falle einer Annahme die Mehrwertsteuersenkung kaum an die Gäste weitergeben würden. Im Ausland seien Preissenkungen nur marginal vorgenommen worden, wie Beispiele zeigten. Mehr...

Keine Überraschung: Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf findet es gerechtfertigt, dass Lebensmittelläden und Restaurants unterschiedlich besteuert werden. Ein Gipfeli im Restaurant sei halt mit anderen Leistungen verknüpft als wenn man das gleiche Brotstück im Laden kaufe- so rechtfertigt die Bundesrätin die unterschiedlichen Steuersätze. Mehr...

"Blick" legt nach: Bundesrätin Widmer-Schlumpf gegen Gastrosuisse-Initiative - sie zweifelt, ob die Senkung des Steuersatzes vollumfänglich an die Gäste weitergegeben wird. Mehr...

Mehrwertsteuer-Initiative von Gastrosuisse: Die letzten News...

Gastrosuisse im Gegenwind. Gegen die Gastrosuisse-Initiative  «Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes» treten gewichtige Gegner mit grossen finanziellen Mitteln an.  Dem Komitee gehören unter anderem Verbände aus dem Detailhandel mit den Protagonisten Migros und Coop, der Bauernverband, die Stiftung für Konsumentenschutz, der Verband Schweizer Medien, sowie der Schweizer Fleisch-Fachverband an. Einig ist man sich beim Komitee, dass die Gastrosuisse-Initiative Familien und Personen mit tiefen Einkommen benachteiligt. Grund dafür seien steigende Preise bei den Lebensmitteln, Zeitungen und Büchern sowie Medikamenten. Nach Ansicht des Bundesrates müsste nämlich für diese Güter der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 2,5 Prozent auf 3,8 Prozent angehoben werden. Das Komitee befürchtet zudem Steuerausfälle von jährlich bis zu 750 Millionen Franken, wenn die Mehrwertsteuer - wie vom Verband Gastrosuisse gefordert - gesenkt würde. Werden u.a. Lebensmittel künftig höher besteuert, wären auch die Sektoren Take-away von Migros und Coop betroffen: Migros allein macht dort Hunderte Millionen Franken Umsatz.  Mehr...

Gastrosuisse-Initiative: Schuss in den Ofen? Das behauptet zumindest die NZZ. "Würde die Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe gesenkt, wäre dies kaum ein Profit für Gäste. Dies zeigen die Erfahrungen im Ausland. Unter dem Strich ist gar eine Mehrbelastung möglich", so die Neue Zürcher Zeitung. Mehr...

Schweizer Einzelhandel fürchtet um seine Pfründe. Gemäss dem Wirtschaftsmagazin Bilanz will bei der Abstimmung vom 28. September keine politische Partei den Lead gegen die Gastrosuisse-Initiative übernehmen. Bekanntlich soll der Mehrwertsteuersatz für Wirte von acht auf 2,5 Prozent gesenkt werden, um die Ungerechtigkeiten -  und auch die Abgrenzungsprobleme -  gegenüber den Take-Aways zu beseitigen.  Jetzt tritt die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) gegen Gastrosuisse an, zu der die Einzelhändler Migros, Coop, Manor, Denner und Valora gehören. Die Hauptsorge der Detailllisten: Sinkt die Mehrwertsteuer im Restaurant, dann steigt sie (möglicherweise) im Laden. Ausserdem : Namentlich Migros und Coop haben ein mehr oder weniger starkes Bein im Take-Away-Geschäft. Mehr...

Das Positionspapier der IG DHS...

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) stimmt der am kommenden 28. September zur Abstimmung gelangenden Gastrosuisse-Initiative zu. Die SAB setze sich für verbesserte Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe ein und unterstütze die Volksinitiative, welche die Steuerungerechtigkeit für Gastronomie-Betriebe beseitige. Mehr...

Schweiz: Volksinitiative vom September 2011 «Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes» kommt am 28. Septermber 2014 zur Abstimmung. Mehr...

Echte Tourismusförderung. Bei der Mehrwertsteuer soll die Hotellerie auch zum reduzierten Satz von 2,5 Prozent besteuert werden. Dies fordert die SVP Graubünden. Mehr...

Bern. Die eidgenössischen Räte empfehlen ein Nein zur Initiative von Gastrosuisse, die eine Gleichstellung von Restaurants und Take aways bei der Mehrwertsteuer verlangt. Mehr...

Gastrosuisse: Trotz negativem Ständeratsentscheid gute Chancen für die Abstimmung. Mehr...
Das Ärgernis endlich aus der Welt schaffen. Jedem ist im Grunde klar, dass es sich um eine Ungerechtigkeit handelt, von der vor allem Fastfooder profitieren: Wenn ein Gast im Restaurant isst, zahlt der Wirt eine deutlich höhere Mehrwertsteuer, als wenn der Gast das Essen mitnimmt. Besonders Gastrosuisse als Vertreterin der traditionellen Gastronomie  findet dies nicht korrekt. Mit einer Volksinitiative verlangt der Verband eine Angleichung der Mehrwertsteuer. Mehr im «Espresso»...

Gastrosuisse: Gegen ungleiche Spiesse. Wie die WAK  mitteilt, lehnt sie sowohl die Volksinitiative von GastroSuisse als auch den direkten Gegenvorschlag ab, nämlich einen neuen Sondersatz für sämtliche Hotellerie- und Restaurationsleistungen (ausgenommen Alkohol). GastroSuisse bedauert in einer Medienmittelilung diese harte Haltung, die es zunehmend schwierig mache, eine mehrwertsteuerliche Gleichbehandlung des Gastgewerbes zu finden.

Seit Einführung der Mehrwertsteuer im Jahr 1995, so Gastrosuisse, werden Restaurationsleistungen gegenüber Take-away-Leistungen steuerlich benachteiligt. Wer für 20 Franken im Restaurant zu Mittag isst, leistet über den Preis eine MwSt-Abgabe von 1.50 Franken. Wer das gleiche Essen zum Mitnehmen kauft, bezahlt lediglich 50 Rappen Mehrwertsteuer. Diese Ungleichbehandlung bekämpft GastroSuisse seit Jahren.

Im September 2011 hat GastroSuisse die Volksinitiative "Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!" eingereicht und fordert, dass die Diskriminierung des Gastgewerbes gegenüber den Take-aways aufgehoben wird. Mehr...

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