Delivery/Lieferdienste: Die Rabattschlacht tobt

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  (Archiv) Delivery/Essenslieferung nach Hause:  Konkurrenten wie Uber bieten massenweise Vergünstigungen, um Neukunden anzulocken -  Beobachter sprechen von einem ruinösen Wettbewerb unter Firmen die mitunter seit Jahren rot schreiben. Ob das grosse Geldverheizen des Investorenkapitals aufgeht? Mehr...

 

Frühere Nachrichten über Lieferdienste, Fast Food und -Ketten..

Lieferdienste wie Foodora, Deliveroo, Lieferheld und Uber verzeichnen Traumzuwachsraten. Warum dieser Boom? Das liegt auf der Hand. Fast jeder hat ein Smartphone, und die neuen Vermittler bieten erstklassige Software. Online die Mahlzeit auswählen, bestellen, bezahlen. Disruption nennt man dies. Das heisst, herkömmliche Geschäftsmodelle werden durch die technische Entwicklung geradezu pulverisiert, wie es bei Buchungsplattformen für Hotelzimmer, Airbnb, Uber Taxidenst usw. zu beobachten war. Clevere Investoren haben den Boom schon vor Jahren vorausgesehen und riesige Summen investiert.
Bei den Mahlzeitenlieferungen geht es ja um mehr als nur um die Zeitersparnis rund ums Kochen. Dies tut man auch nach einem langen Arbeitstag vielleicht gerne. Doch damit ist es bekanntlich nicht getan: Lebensmittel einkaufen, Pfannen reinigen, aufräumen und Küche putzen muss man eben auch noch. Und: Überhöhte Getränkepreise in Gaststätten sprechen ebenfalls für die Home Delivery - unter  50 Franken gibts in Zürich kaum mehr eine Flasche Wein im Restaurant. Also alles bestens für die Lieferhelde? Alerte Wirte profitieren davon, dass Kuriere den Job übernehmen, könnte man meinen. Hohe Provisionsforderungen der Lieferdienste dürften indessen manche Gastronomen auf den Boden der Realität zurückholen. Das haben wir schon früher angesprochen (s.unten). Doch jetzt melden sich auch kritische Konsumenten, welche die Abläufe bemängeln: Engpässe und Durcheinander vor Restaurantküchen, Lieferzeiten werden nicht eingehalten, das Essen ist vielleicht kalt und vom Fahrradkurier  "durchgeschüttelt".  Mehr..

"Konsumenten wollen essen wie im Restaurant, aber sie sparen Zeit und Kosten, wenn sie sich das Essen nach Hause liefern lassen", sagte Bonnie Riggs, NPD-Restaurant-Analyst, schon vor Jahren richtig voraus. Hunderte Millionen Dollar investierten Anleger in den letzten Jahren in Lieferdienste wie Deliveroo, Foodora und UberEats. Allein die Samwer-Brüder butterten über eine halbe Milliarde Euro in Lieferheld.  Manche rieben sich die Augen ob der Goldgräberstimmung. Doch die Börsianer liegen wieder mal richtig - das Marktforschungsinstitut NPD liefert  die neusten Zahlen dazu aus Grossbritannien. Im Königreich setzen Lieferdienste bereits 3,6 Milliarden Pfund jährlich um. Das Wachstum dürfte im gleichen Stil weitergehen, mit zweistelligen Zuwachsraten. 2016 waren es zehn Prozent. Mehr...

USA/NPD-Studie: Boom bei Lieferdiensten und Take away. Acht von zehn Mahlzeiten essen Amerikaner heute zuhause, so Harry Balzer vom Marktforschungunternehmen NPD Group. Im Schnitt ging 2014 jeder Amerikaner 74-mal ins Restaurant – so selten wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Was die Investoren aber wirklich elektrisiert: „Wir essen mehr zuhause, aber es werden deshalb nicht mehr Mahlzeiten gekocht“, so Balzer zu den Ergebnissen der Studie. Nach Schätzungen von Grubhub aus Chicago haben US-Bürger 2013 rund 70 Milliarden Dollar nur für Mitnahme-Essen in Restaurants ausgegeben. Mehr...

Deutschland:  Fast Food ist ein Milliardengeschäft -   die zwölf grössten Ketten setzen 12 Milliarden Euro um. Doch der Markt ist im Wandel. Neue ("Hans im Glück") und traditionelle Anbieter wie Metzgereien und Bäckereien setzen den Platzhirschen wie McD und BK zu - Nordsee will sich angesichts der Vegan-und Bio-Welle neu positionieren. Mehr...

Fast Food: Trend ungebrochen - aber möglichst direkt vom Bio-Bauernhof. Bettina Höchli, Trendforscherin am Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon/Zürich antwortet auf die Frage, ob wir das ständig wachsende Fast-Food-Angebot tatsächlich brauchen:  "Unser Alltag ist immer weniger strukturiert. Tempo prägt den Tagesablauf, Flexibilität ist gefragt. Auch das Essen wird unregelmässiger. Gerade wenn für das Essen nicht viel Zeit bleibt, entsteht bei Konsumenten ein gewisses Romance-Bedürfnis: Man wünscht sich gesundes, frisches Essen – am liebsten direkt vom Bauernhof". Mehr...

USA: 191 Mia. Dollar setzte die Fast-Food-Industrie 2013 um. Für 2018 wird ein Überschreiten der 210-Milliarden-Marke vorausgesagt. 2013 zählte man USA-weit 232 000 Betriebe, die insgesamt 3,5 Mio. Beschäftigte aufwies. Mehr...

US-Studie: Fast Food ist gesünder als Essen im Restaurant. Wem jedoch seine Gesundheit am Herzen liegt, sollte daheim essen - so das Fazit der Untersuchung der University of Illinois. Mehr...

Klammheimlich holen Bäckereien auf: Viele traditionelle Läden - nicht nur Bäckereien, sondern auch Lebensmittellläden und Metzgereien - sind über die Bücher gegangen und bieten zunehmend Sandwiches, Pizza, Canapés, diverse Süssigkeiten - und natürlich auch Getränke an. Und selbst das Coffee-to-Go-Geschäft ist in den Läden angekommen. Das setzt den Branchenriesen wie McD und BK zu: Totgeglaubte leben länger. Mehr...