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Tue, Apr

Spitzenküche: Vongerichten bietet Menus ab 38 $

Gastronomie
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New Yorks Platzhirsch: Jean-Georges Vongerichten

März 2016. In Deutschland werfen Spitzenköche gleich reihenweise das Handtuch. Und Sylt erlebt momentan einen regelrechten Aderlass an Sternerestaurants. Selbst Hotelketten, die aus Prestigegründen Starköche quersubventionieren, gehen über die Bücher. Wo liegen die Gründe? Es gibt mehrere. Die wichtigsten: Zum einen wächst eine Gäste-Generation heran, welche die übliche steife Sieben-Gang-Gastronomie satt hat. Andererseits laufen manchen Köchen wegen der teuren Luxuprodukte die Kosten davon (s.unten). Jean-Georges Vongerichten, (drei Sterne Michelin), der sich in der harten New Yorker Szene seit Jahren behauptet, hat als Antwort darauf seine eigene Strategie entwickelt. Bekanntlich gehören New Yorker weltweit zu den kritischsten Gästen. Und sie gelten erst noch als knauserig. Für "Einsteiger" hält der clevere Elsässer deshalb Dreigangmenus  ab 38 Dollar bereit - und  seine Läden, elf an der Zahl allein in New York, laufen! Vongerichtens Signature Dish ist übrigens grüner Spargel mit Morcheln und Sauce Hollandaise. Aufgrund des Erfolgs ziert dieser Gang seit Eröffnung vor bald zwanzig Jahren die Saison-Speisekarte. Verglichen mit den in der Spitzengastronomie üblichen teuren Luxuprodukten wie frische Langusten ist Spargel, auch in Bio-Qualität, ein Schnäppchen. Dazu kommt noch eine Besonderheit: Frische Morcheln aus Kanada sind in New York während der Saison günstig erhältlich. Mehr über Vongerichten...

Frühere Nachrichten über Spitzengastronomie...

Spitzenköche auf der Jagd nach Qualität - ständig steigende Kosten werden zur Hypothek. Exorbitante Preise für Spitzenqualität sind schon seit geraumer Zeit ein Thema unter ambitionierten Köchen. Für manche sind die ständig steigenden Ausgaben gar existenzbedrohend. So sagt etwa der Spitzenkoch André Jäger (seit kurzem im Ruhestand, ehemals Fischerzunft, Schaffhausen), dass der zeitliche Aufwand, um erstklassige Produkte zu finden, in unvernünftiger Weise wachse. Stolze Preise für erstklassigen Kaviar, frische Krustentiere (etwas anderes kommt für den Sternebetrieb ohnehin nicht infrage) und Trüffeln sind für das breite Publikum nichts Neues. Doch  auch beim Fisch aus Wildfang wird es eng - so übersteigen Preise für Seezungenfilets locker die Hundert-Franken-Grenze. Wegen der Überfischung der Meere ist kein Ende der Preisspirale in Sicht.
Das Problem elegant gelöst hat etwa Michel Bras im abgelegenen südfranzösischen Laguiole. Zusammen mit seinem Sohn Sébastien ("Les deux Bras") führt er eine Küche auf höchstem Niveau, die Michelin seit 1999 mit drei Sternen bewertet. Die beiden Bras haben es geschafft, ihren Signature Dish Gargouillou - einen mit Blüten und Blumen dekorierten, raffiniert komponierten Gemüseteller (Bild) - weltberühmt zu machen. Dabei verarbeiten sie von Bauern in der Umgebung gekauftes und auch selbstgezogenes Gemüse - billiger geht es kaum.
Vom Ruhm der beiden Bras ist Markus Burkhard vom "Jakob" in Rapperswil am Zürichsee noch weit entfernt.  Er schlägt aber einen ähnlichen Weg wie Michel und Sébastien Bras ein. Burkhard sucht Produkte aus der Umgebung oder aus Bündner Tälern; damit will er aus Unscheinbarem Grossartiges auf dem Teller präsentieren. Mehr über "Jakob"...

Letzte grosse Ehrung für Benoît Violier:"Mille table d'exception": Das Hôtel de Ville im waadtländischen Crissier ist gemäss der neuen Liste das beste Restaurant der Welt. Das Dreisterne-Lokal des inzwischen verstorbenen Benoît Violier führt die Konkurrenz-Liste aus Frankreich an, die als Antwort auf die britischen «50 Best» lanciert wurde. Mehr...

Foodie-Rangliste. Opinionated About Dining (OAD)ist  eine der zahlreichen Bewertungsplattformen für Restaurants. Für  diejenigen, die leidenschaftlich gern essen gehen und auch grosse Reisen nicht scheuen - sogenannte Foodies - , veröffentlicht OAD die vierte Ausgabe seiner Top 100 der europäischen Restaurants. Azurmendi (Larrabetzu, Spanien), Sieger in Sachen Nachhaltigkeit und Pionier der modernen baskischen Küche, hat In de Wulf (Dranouter, Belgien) durch seinen Aufstieg um 18 Plätze vom ersten Platz verdrängt und ist in diesem Jahr die Nummer eins. Mehr...

Zur OAD-Website...

3Länder-Restaurant im Euro-Airport! Spitzenköche aus den drei Ländern Deutschland, Frankreich und der Schweiz werden den neuen gastronomischen Treffpunkt betreuen. Eine mutige und originelle Idee. Mehr...

Sensationell! Wissenschaftler interessieren sich dafür, wie Innovationen in der Spitzenküche zustande kommen. Sind diese kulinarische Innovationen mit den Prozessen in anderen Branchen vergleichbar? Dieser Frage ist die Universität Kaiserslautern nachgegangen.  Sterneköche verlassen sich stark auf die eigene Kreativität - wobei sie sich auch gerne durch Kollegen inspirieren lassen. Auch der Austausch mit Lieferanten und Gästen ist ihnen wichtig. Es gilt aber ein Ehrenkodex: Adaptieren erlaubt, kopieren verboten. Mehr...

Spitzenköche verfügen über ein gut funktionierendes Netzwerk - man ist eng verknüpft. Wer einen Koch von Rang und Namen anwerben will, braucht Zugang zu dieser verschworenen Gemeinde und muss sich auf ein Jahressalär von 120 000 - 200 000 Franken einstellen. Mehr...

 

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