Bern/"Tanz dich frei": Gastgewerbe doppelt geschädigt

Bistro/Brasserie
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Visitenkarte von Kundgebungsteilnehmern aus der Zürcher Szene: Schmiererei an Berner Hausfassade (Bild:artichox)

Bern/Tanz dich frei. Das Ganze war vorhersehbar! "Ich will Spass", sagten die Einen. Andere - auch wenn es nur kleine Grüppchen gewesensein sollen - warteten im Schutze der Wohlmeinenden auf die günstige Gelegenheit, ihre Frustrationen gegen Staat und Institutionen loszuwerden und Verwüstungen anzurichten.

Aufgerufen zur Kundgebung "Tanz dich frei" vom Samstag, 25. Mai 2013 in der Berner Innenstadt, hatte auf der Internetplattform Facebook ein anonymes Kollektiv. Worum geht es denn? Angeblich "um Freiräume und um Anlässe, die ohne Kommerz" auskommen. Das Kollektiv bedauerte die Ereignisse auf einer in der Nacht auf den Sonntag aufgeschalteten Mitteilung . Die Polizei habe den Schutz des Bundeshauses über den Schutz der Menschen gestellt. Hat man Worte! Das heuchlerische "Bedauern" können sich die Drahtzieher des Anlasses schenken - zu gut kennen sie sich aus in der Randaliererszene, an der Kundgebung verstärkt durch die kampferprobte Zürcher Fraktion. Ausserdem gab es bereits im Vorfeld auf der "Tanz dich frei"-Facebook-Seite unverhüllte Drohungen: Es solle die "Wut auf die Strasse gebracht werden". Das wäre eigentlich ein Zeichen an alle Vernünftigen gewesen, sich von den Organisatoren zu distanzieren und dem Anlass fernzubleiben. Tatsächlich seien von den geschätzten rund 10 000 Teilnehmern nur etwa 70 Gewaltbereite aufgetreten, schildern Beobachter die Vorgänge. Doch diese Handvoll Vermummte richtete innert kurzer Zeit beachtliche Schäden an Gebäuden und Einrichtungen wie Billettautomaten, Abfallbehältern und Schaufenstern an. So wurde das Haus der Bank Julius Bär an der Bundesgasse von oben bis unten mit roter Farbe verschmiert. Doch auch öffentliche Gebäude waren Ziel der Attacken.

Bern als Tourismusdestination verzeichnet einen immensen Imageschaden. Ausländische Hotelgäste rieben sich angesichts des randalierenden Pöbels die Augen - und das in der vermeintlich sicheren Schweiz! Letztlich sind es wiederum Berner Hoteliers, Gastronomen und Ladenbesitzer, die für die jüngsten Vorfälle den Kopf hinhalten müssen. Erst der Umsatzausfall, Schäden an Gebäuden und Einrichtungen beheben - und hinterher erst noch kräftig Steuern bezahlen!  "Irgendjemand" muss bekanntlich für die (von Versicherungen in manchen Fällen nicht gedeckten) Schäden an privaten und öffentlichen Gebäuden, für die Polizeieinsätze und für die Beseitigung des Unrats aufkommen - was offensichtlich weder Organisatoren noch Teilnehmende der Kundgebung gross kümmert. Mehr...

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